Helmchamäleon


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Das Helmchamäleon ist ein ausgesprochener Hochlandbewohner. Es lebt in den Bergregionen Ugandas und Kenias oberhalb von 1200 m. Es lebt ausschließlich auf grünen Büschen, auf dem Boden oder kahlen Sträuchern findet man es selten. Das Klima weißt große Temperaturschwankungen auf. Tagsüber erreichen die Termperaturen kaum 25 Grad. Nachts fallen sie unter 10 Grad, in der kühleren Jahreszeit sogar oft unter die Frostgrenze. Die Tiere schützen sich vor Bodenfrost, indem sie ein Schlafplatz einige Meter über dem Boden aufsuchen. Die dichten Pflanzen schützen sie vor Kälte und Wind. Die relative Luftfeuchtigkeit variiert tagsüber zwischen 50 und 80 %, nachts steigt sie auf 100 %. Die große Regenzeit ist von März bis Mai. In der Zeit gibt es wenig Sonne, dafür aber ständige Regenfälle. Die kleine Regenzeit dauert von Ende Oktober bis Mitte Dezember. Die Sonne läßt sich häufig blicken und es fallen nur kurze Regenschauer.

Mit einer Gesamtlänge von 25 cm gehört das Helmchamäleon zu den mittel großen Chamäleonarten, meißt bleibt es aber kleiner um 18 - 22 cm. Auf dem Kopf tragen sie einen hohen Helm, der mit vergrößerten Plattenschuppen bewachsen ist. Ebenfalls ist auffallend, der kleine beschuppte Nasenfortsatz, man bezeichnet ihn als unechtes Horn. Es sind mehrere Farbformen bekannt. Die Farbpalette kann von grün über eine komplett gelbe oder grau weiße Färbung bis hin zum rostrot reichen. Die innerartliche Aggressivität ist bei den Helmchamäleons nicht stark ausgeprägt, daher können sie auch in relativ dichten Populationen leben. Bei dieser Art wurde nachgewiesen, dass ungefähr die Hälfte aller Tiere in Paaren lebt. Die meißten Männchen wechseln einige Male während des Jahres die Weibchen, viele sind aber fast monogam. Die Lebenserwartung der Helmchamäleons liegt bei ca. 2-4 Jahren.

Helmchamäleon kann man paarweise in dichtbepflanzten und gut belüfteten Terrarien von 60 x 60 x 100cm (lxbxh) pflegen. Da Helmchamäleons sehr stickluftempfindlich sind eigenen sich am besten Terrarien mit sehr großen Lüftungsflächen. Das Terrarium sollte Oben zum Großteil aus einer Gazefläche bestehen und mindestens eine weitere große Gazefläche vorn, an der Seite oder Rückwand besitzen. Am besten eignen sich Terrarien, die komplett aus Gaze bestehen. Um die Luftfeuchtigkeit auf einem hohen Niveau zu halten, sollte man mindestens zweimal täglich die Pflanzen im Terrarium besprühen. Die Tageshöchsttemperaturen sollten 25 Grad nicht überschreiten, sie sollten zwischen 22 und 26 Grad liegen. Nachts muß die Temperatur mindestens um 10 Grad, auf ca 15 Grad abfallen, sonst können die Tiere nicht fest schlafen und sterben innerhalb weniger Tage. Die Tiere über Nacht in den Kühlschrank zustellen ist keine gute Lösung, da zu trockene Luft die gleichen Folgen hat, wie zu hohe Temperaturen. Einen großen Teil des Jahres kann man Helmchamäleon in halbschattigen Freiluftanlagen halten. Bei der Freilandhaltung ist immer für einen Schattenplatz zusorgen. Die pralle Mittagssonne ist unbedingt zu meiden, besser ist es die Tiere in die Morgensonne zustellen. Hierbei ist das erhöhte Trinkbedürfnis der Tiere zubedenken, es muß noch öfter gesprüht oder zusätzlich mit einer Pipette oder Spritze getränkt werden. Das Außenterrarium darf auf keinen Fall aus Glas bestehen, da sonst die Gefahr der Überhitzung besteht. Es muß außerdem vor Fressfeinden wie z.B. Katzen oder Vögeln geschützt werden. Bei andauernden hohen Temperaturen über 25 Grad, sollten die Tiere an einen kühleren Ort gebracht werden.

Im Terrarium muß man die Tiere mit reichlich Wasser versorgen. Wassertropfen lecken sie am liebsten von der Vegetation ab. Man kann sie zusätzlich jeden zweiten Tag mit einer Pipette tränken. Was die Nahrung angeht, ist das Helmchamäleon nicht allzu wählerisch. Es frisst handelsübliche Futterinsekten der entsprechenden Größe, bevorzugt werden Fluginsekten und Raupen. Wie einige andere Arten neigen auch die Helmchamäleon dazu größere Futtermengen, als sie verwerten können, aufzunehmen. Man muß daher aufpassen, dass sie nicht verfetten. Man sollte sie nur 2 - 3 mal die Woche füttern. Ausnahmen sind Jungtiere und trächtige Weibchen.

 

Die Paarung verläuft relativ ruhig. Erblickt das Männchen ein Weibchen, beginnt es mit dem Kopf zuwackeln. Ist das Weibchen nicht paarungsbereit, wackelt es ebenfalls mit dem Kopf. Wenn es paarungsbereit ist, wird es hell und dreht sich mit dem Schwanz zum Männchen. Es bleibt ruhig sitzen oder läuft langsam weg. Das Männchen holt das Weibchen ein und es kommt zur Paarung. 

 

Nach einer erfolgreichen Paarung beginnt das Weibchen deutlich mehr Futter aufzunehmen. In den folgenden Monaten wird es zusehends dicker und nimmt an Gewicht zu. Die Trächtigkeitsdauer beträgt im Durchschnitt ca 150 - 180 Tage. Meißt stellt das Weibchen ca 2 Wochen vor der Geburt die Futteraufnahme ein und wird deutlich unruhiger. In den frühen Morgenstunden preßt sie dann 4 - 22 Jungtiere in einer Eihülle heraus und läßt sie fallen oder hängt sie an einen Ast. Die Jungtiere sind recht robust und befreien sich in den nächsten Minuten problemlos aus der Hülle. Sie klettern sofort in Richtung Wärme und Licht. Schon kurz danach sind sie in der Lage Futter und Wasser aufzunehmen. Die Mutter sieht die Jungetiere zwar nicht als Futter an, aber es ist besser, die Jungtiere von der Mutter zutrennen. Man kann sie in den ersten Monaten problemlos in kleinen Gruppen halten. Das Terrarium sollte in der Einrichtung und Lüftung dem der Eltern entsprechen .Die Temperaturen dürfen 22 Grad nicht überschreiten. Als Futter für die Jungtiere sollten Mikroheimchen, Mikrogrillen und Drosophila in ausreichender Menge bereit stehen, da die Kleinen sehr verfressen sind.

 

 

 

 

 

 

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