Kammchamäleon
Das Kammchamäleon lebt in den Regenwäldern von Kamerun, Nigeria, Äquatorial - Guinea, Gabun und Zaire, sowie auf der Insel Fernando Póo.
Es handelt sich um einen ausgesprochenen Tieflandbewohner, der hauptsächlich in den Regenwäldern der Küstengebiete lebt. Dieses Gebiet ist durch hohe Luftfeuchtigkeit
ständig über 60%, meist sogar zwischen 80 und 100% charakterisiert, nachts immer bis 100% ansteigend. Die Temperaturen erreichen am Tage von 28 - 30°C, nachts sinken sie auf 20°C ab. Im Schatten des Urwaldes werden die Maximalwerte aber nicht immer erreicht. Die "große Regenzeit" dauert von August bis November, dann folgt von Dezember bis März die "große
Trockenzeit". Bis Anfang Juni hält die "kleine Regenzeit" an, die von der "großen Regenzeit" durch eine kurze Trockenperiode getrennt wird. Selbst in den "trockenen" Monaten regnet es aber in diesen Gebieten. Das Kammchamäleon lebt in seiner Heimat im Urwaldunterwuchs in Bodennähe oder sogar direkt am Boden.
Mit einer Gesamtlänge von: Weibchen ca. 28cm und Männchen 26cm gehört das Kammchamäleon zu den mittelgroßen Chamäleonarten. In ihrem Aussehen erinnert gerade diese Art an vorzeitliche Drachen. So besitzt es, ein bei den Männchen bis zu 3cm hohes Rückensegel, dass sich bis auf das erste Drittel des Schwanzes fortsetzt.
Die Grundfärbung besteht bei beiden Geschlechtern aus einem braun, oliv - bis schmutziggrün, grau und schwarz. Bei den Männchen können auf der Kopfleiste einige Schuppen blau gefärbt sein. Der gesamte Körper ist in der Regel einheitlich gefärbt, manchmal erscheint auf den Flanken eine unregelmäßige, undeutliche Netzzeichnung.
Es handelt sich um ein sehr langsames Chamäleon, dass sich bei Annäherung eines Feindes völlig auf die Tarnfunktion seiner Färbung und Körpergestalt verläßt und unbeweglich abwartet, bis die Gefahr vorüber ist. Ergreift man es mit der Hand, kann man das Kopfzittern, welches durch ein leisen, knarrenden Laut begleitet wird, deutlich fühlen. Im Terrarium bei guter Pflege können sie bis zu 8 Jahre alt werden.
Für die Haltung von einem Tier werden Terrarien von 60 x 60 x 100 empfohlen. Das Kammchamäleon kann einzeln, paarweise oder ein Männchen mit mehreren Weibchen in dichtbepflanzten Regenwaldbecken gepflegt werden. Man sollte jedoch auf die Verträglichkeit der Tiere zueinander achten, wenn das Männchen zu forsch ist, ist eine Einzelhaltung zuempfehlen. Die Wände des Terrariums sollten hauptsächlich braun gefärbt sein. Als günstig haben sich angeklebte Korkplatten erwiesen. Der Boden sollte mit einer mindestens 10cm hohen Erd- oder Humusschicht bedeckt sein, einige Rindenstücke oder etwas Laub kann nicht schaden.
Die Temperaturen sollten am Tage Werte um 23 - 25°C erreichen mit einer lokalen Erwärmungsmöglichkeit, die die Tiere nicht immer annehmen. Zu hohe Temperaturen dauerhaft über 28°C müssen vermieden werden. Eine Nachtabsenkung auf Zimmertemperatur auch problemlos auf 18 Grad, Temperaturen darunter vertragen die Tiere nicht. Mindestens zweimal täglich sollte gründlich gesprüht werden. Die Luftfeuchtigkeit muss am Tag ca 60 % und nachts an die 100% betragen.
Im Terrarium muß man die Tiere mit reichlich Wasser versorgen, da die Tiere einen hohen Trinkbedarf haben. Wassertropfen lecken sie am liebsten von der Vegetation ab. Man kann sie zusätzlich jeden zweiten Tag mit einer Pipette tränken. Was die Nahrung angeht, ist das Kammchamäleon nicht allzu wählerisch, es frisst handelsübliche Futterinsekten der entsprechenden Größe, bevorzugt auch Käfer und Schaben.
Zur Paarung setzt man das Männchen zum Weibchen nach einer kurzen Balz kommt es meist, Paarungsbereitschaft des Weibchens vorausgesetzt, zur Kopulation. Etwa 60 Tage später
legt das Weibchen zwischen 8 und 37 Eier in einen selbstgegrabenen Gang in feuchtem nicht zu warmen Bodengrund ab. Die Eier werden im feuchten Vermiculite/ Perlite bei Zimmertemperatur inkubiert, die Jungtiere schlüpfen ca nach 8-9 Monaten.
Jungtiere haben eine Kopf- Rumpf- Länge von 2 bis 2,5 cm. Die Aufzucht der Jungen bereitet bei Zimmertemperatur keine Probleme.
Eine Gruppenaufzucht ist nicht möglich, da die Jungtiere sich untereinander agressiv verhalten. Die Einzelaufzucht ist somit zwingend erforderlich. Die Aufzucht der Jungtiere erfolgt bei 20°C- 22°C Tagestemperatur und bei 20°C- 18°C Nachttemperatur. Auch hier 2 x täglich ausgiebig sprühen.
Es werden alle Futtertiere in geeigneter Größe gefressen.